Latein wird am August-Dicke-Gymnasium ab Klasse 6 unterrichtet und schließt in der Regel nach der 10. Klasse (G8) mit der Anwartschaft auf das Latinum ab. Dieses Latinum stellt für die meisten Gesellschaftswissenschaften und viele Sprachstudiengänge ein Zulassungskriterium dar.
Wir benutzen zur Zeit das Lehrbuch „prima nova“ für den Einführungslehrgang (Klasse 6 bis 8). Danach folgt die sogenannte Lektürephase, die von den Lehrkräften im Rahmen der Vorgaben des Kernlehrplanes individuell gestaltet werden kann.
Zentrum des Unterrichts bildet die Erschließung und Übersetzung, später auch vermehrt die Interpretation lateinischer Texte, wobei sich der Schwierigkeitsgrad von einfachen Lehrbuchtexten bis zu Originallektüren wie Caesar, Cicero, Vergil oder Ovid stetig erhöht.
Darüber hinaus findet aber die Auseinandersetzung mit dem antiken Leben in den unterschiedlichsten Bereichen (Alltag, Philosophie, Politik) statt. Dazu gehört es auch, eigene Erfahrungen mit der Antike zu machen, z.B. durch Besuche römischer Überreste (Köln, Xanten), Projekttage (Römertag) oder durch das Ausprobieren römischer Kochrezepte.
Latein ist ein Fach, das viele Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler fordert und fördert. So ist das Lernen von Vokabeln und grammatischen Formen ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts und verlangt von den Lernenden Konzentration, Genauigkeit und Konstanz. Andererseits sind im Übersetzungsvorgang sprachliche Kreativität und zum Teil detektivisches Vorgehen erforderlich.
Die Fachschaft Latein besteht zur Zeit aus fünf Kolleginnen und Kollegen
von links: Herr Patting, Fr. Ueberholz, Fr. Fischer, Fr. Boekhorst, Herr Düe
Viele Gründe Latein zu lernen
1) Basis für besseres Deutsch
Im Lateinunterricht wird systematisch die gesamte deutsche Grammatik wiederholt, da jedes neue grammatische Thema zunächst einmal für das Deutsche geklärt wird. Weil es beim Lesen von lateinischen Texten immer auch darum geht, möglichst gut und treffend ins Deutsche zu übersetzen, wird immer auch die Ausdrucksfähigkeit im Deutschen geschult. So lernt man, die deutsche Sprache bewusster, präziser und abwechslungsreicher zu gebrauchen.
Da sehr viele Fremdwörter aus dem Lateinischen abgeleitet sind, lernt man auch, Fremdwörter und Fachausdrücke zu verstehen und richtig zu benutzen.
2) Basis für weitere Fremdsprachen
Latein ist die „Mutter“ aller romanischen Sprachen (Französisch, Spanisch , Italienisch, Portugiesisch, Rumänisch) und auch über 50 % der englischen Wörter kommen direkt oder indirekt aus dem Lateinischen, ebenso wie unzählige deutsche Fremdwörter.
Aber wer Latein lernt, lernt nicht nur die Ursprungswörter der romanischen Sprachen, er lernt auch, wie Sprache aufgebaut ist und funktioniert. Er erwirbt damit grammatisches Grundlagenwissen und Methoden, wie man Wörter lernt und erschließt, wie man Formen erkennt und bildet und wie man erkennt, welche Wörter im Satz zusammengehören.
3) Spezialtraining fürs Köpfchen
Beim Lateinlernen lernt man, genau hinzusehen, exakt zu unterscheiden, aus den Beobachtungen die richtigen Schlüsse zu ziehen, komplizierte Zusammenhänge zu überblicken sowie zielstrebig und mit Ausdauer bei der Sache zu bleiben. Alle diese Fähigkeiten benötigt nicht nur ein (Sprach-)Detektiv, sondern jeder, der es in seinem Beruf zu etwas bringen möchte.
4) Methoden, die die Selbständigkeit der Schüler fördern
Wir legen von Anfang an sehr viel Wert darauf, dass die Schüler zu zweit oder in kleinen Gruppen miteinander und voneinander lernen und dass sie schrittweise dazu geführt werden, immer komplexere Aufgaben selbständig zu erledigen.
5) Schlüssel zur europäischen Kultur
Die Römer haben nicht nur mit ihrer Sprache einen großen Teil Europas beeinflusst, sondern auch mit ihrer Kultur, ihrer Denkweise, Architektur und Literatur. Diese Wurzeln der europäischen Kultur werden altersgemäß von Anfang an durch die Lektüre von Texten, durch weitere Informationen zu den Themen (auf Deutsch), durch Projekte, Ausflüge und Schülerreferate vermittelt.
6) Voraussetzung für viele Studiengänge
Noch immer werden für einige Studiengänge das Latinum oder Lateinkenntnisse verlangt.
7) Lateinlernen macht Spaß
Die Schüler arbeiten oft zu zweit oder in kleinen Gruppen und können sich gegenseitig austauschen und helfen. Durch die vielfältigen Methoden und Übungsformen ist immer für jeden „etwas dabei“. Kooperatives lernen, Lern-Spiele und die Arbeit an interessanten Inhalten schulen die Selbständigkeit der Schüler und machen Spaß.