Geschichte
Die Geschichte der August-Dicke-Schule
Die ersten ” höheren Töchterschulen ” wurden in Solingen in den Jahren 1837, 1851 und 1863 gegründet. Von diesen Privatschulen mußte als letzte die 1863 eröffnete evangelische höhere Töchterschule ihren Unterricht einstellen, als der Solinger Bürgermeister Gustav van Meenen, unterstützt durch einflußreiche Bürger, die Einrichtung einer öffentlichen Töchterschule beschließt.
Die Genehmigung der Regierung für die Gründung der heutigen August-Dicke-Schule wurde am 15. August 1873 erteilt. Den Namen verdankt die Schule dem Oberbürgermeister der Stadt Solingen in den Jahren 1896 – 1928, Herrn August Dicke.
Als Unterrichtsraum für die zunächst 32 Schülerinnen diente der 2. Stock einer am Kirchenplatz gelegenen Bierstube, bevor am 31.05.1875 das erste Schulgebäude, Hohe Gasse 6, eingeweiht wurde. Seit 1888 unter städtischer Verwaltung stehend, zieht die Schule Ostern 1898 in das ehemalige Gebäude des Knabensgymnasiums in der Friedrichstraße.
Die höhere Töchterschule entwickelt sich im Laufe der Jahre zum Lyzeum und Oberlyzeum, an dem 1929 zum erstenmal 14 Schülerinnen die Abiturprüfung ablegten.
1927 beginnt der Bau der August-Dicke-Schule, die als Volksschule geplant, nach dem Solinger Ehrenbürger benannt, 1930 eingeweiht wurde. In großer finanzieller Not verkaufte die Stadt 1932 das Schulgebäude an den preußischen Stadt, so daß das nunmehr Staatliche Mädchengynasium Ostern 1932 in das Gebäude einzog.
In der Zeit des 2. Weltkrieges wurde die Schule durch Brandbomben beschädigt. Von November 1944 bis Oktober 1945 fand hier kein Untericht mehr im Schulgebäude statt. In der schweren Nachkriegszeit wird das Gebäude vom Gymnasium Schwertstraße und der August-Dicke-Schule bis 1952 genutzt, so daß Wechselunterricht erteilt werden muß.
Mit Beginn des Schuljahres 1972 / 73 wird die Koedukation an der August-Dicke-Schule ab Klasse 5 eingeführt. Im Rahmen der Überführung aller staatlichen Schulen in städtischen Trägerschaft – Januar 1974 wird die August-Dicke-Schule städtisch – erfolgt eine großzügige Erweiterung ( Neubau vom Fachraumtrakt, Sporthalle und Sportplatz ), die endgültig mit der Einweihung des Sportplatzes 1979 abgeschlossen wurde.
Christian Drees
Wer war August Dicke?
Mit ihrem Namen erinnert die August-Dicke-Schule an einen Ehrenbürger der Stadt Solingen, der über 30 Jahre lang das Amt des Oberbürgermeisters inne hat und die Entwicklung Solingens am Beginn dieses Jahrhunderts entscheidend geprägt hat.
August Dicke wurde am 17. Juli 1859 in Schwelm geboren; nach dem Studium der Rechtswissenschaft war er an den Amtsgerichten in Schwelm und Hagen tätig. Erste Erfahrungen in der Kommunalen Verwaltung einer Stadt erwarb er in Hagen, von wo er nach Elberfeld und schließlich nach Solingen wechselte. Am Ende seiner Dienstzeit als Oberbürgermeister der Stadt Solingen im Jahre 1928 war er das dienstälteste Stadtoberhaupt der ganzen Rheinprovinz.